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Kopfhörer Kopfpolster selbst reparieren - So geht´s

Aktualisiert: , von Marco Kleine-Albers

Heute zeige ich dir einige Methoden, mit denen du dein Kopfhörer Kopfpolster selbst und preiswert reparieren kannst.

Kopfhörer Polster selbst reparieren
Marco Kleine-Albers
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In diesem Artikel und in dem dazugehörigen Video, werde ich dir mehrere Möglichkeiten aufzeigen mit denen du dein Kopfhörer Kopfpolster selbst reparieren kannst.

Kaputte Kopfhörer Polster - Bügelpolster lösen sich ab!

Geplatztes Polster (Bild 1)
Kaputtes Polster

Wenn du einen Kopfhörer schon einmal über längere Zeit genutzt hast, dann kennst du dieses Problem sicher. Wie du in den Bildern siehst, hat sich der Polsterüberzug der Bügel gelöst. Es ist zwar möglich das Polster wieder etwas in den Schlitz reinzudrücken, aber es löst sich eben immer wieder, weil der Kleber nicht mehr hält.

Im ersten Bild ist alles zu spät und der Kleber hat sich komplett gelöst. Leider ist mir keine Möglichkeit bekannt, wie du den Überzug einfach wieder festkleben kannst. Als Ersatzteil sind die Bügelpolster auch schwer zu finden. 

Selbst bei bekannten Marken wie JBL, beats oder Sennheiser wirst oft nicht fündig. Also habe ich mir überlegt, wie wir das selbst reparieren können.

Info: Dieses Phänomen des "Ablösens" ist im Übrigen generell ein Nachteil von geklebten und nicht vernähten Polstern!

Möglichkeit 1: Die einfachste Methode

Nach allen meinen Ideen wurde ich noch auf eine weitere Methode hingewiesen, welches auch die einfachste ist. Es gibt selbstklebendes Lederband für Fahrradlenker. Dies kann dazu benutzt werden um das Kopfband zu umwickeln.

Bei dennachfolgenden Methoden machen wir alles mit eigenen "Bändern" und Leder.

Möglichkeit 2: Stoffband

Filzband und Teppichmesser

Zuerst einmal benötigst du einen weichen Stoff. Ich habe hier eine Art Filz genutzt, weil dieser dick und weich ist. Außerdem benötigst du ein Teppichmesser, eine Schiene und eine Unterlage. Anstatt eines Teppichmessers geht natürlich auch ein Skalpell oder eine Schere.

Info: Mein Band war 3,5 cm dick! Die benötigte Länge hängt von der Dicke des Polsters und vom Kopfhörer ab!

Schneide anschließend ein 3-4 cm breites Band aus dem Filz, welches bei mir 156 cm lang war und später dann für eine doppelte Wicklung genutzt wird. Der weiche Filz lässt sich recht gut schneiden und nach ein paar sauberen Schnitten hast du dann ein breites Band aus weichem Filz. Der Plan ist jetzt dieses Band um das Polster zu wickeln und zu verkleben. Zuvor sollten die Enden aber noch begradigt und eventuelle Unebenheiten entfernt werden. 

Im nächsten Schritt legst du fest, wo das Band am Kopfhörer beginnen soll. Denke dabei bitte daran, dass einige Modelle faltbar sind und die Gelenke dürfen deshalb nicht überklebt werden! Trage Pattex am Anfang des Bands auf und im Anschluss wird auch am Bügel selbst Pattex aufgetragen. Beides muss nun leicht antrocknen. Wie lange steht immer auf der Verpackung des Klebers. Jetzt wird der Anfang angeklebt und dann lässt du alles 5 Minuten trocknen. 

Anfang kleben
Umwickeln und kleben

Im Anschluss wird das Band um den Kopfbügel gewickelt. Diesen Prozess zeige ich dir im Video genau, da sich dies hier nicht so gut beschreiben lässt. Wir haben im Vorfeld natürlich getestet, ob die Länge, bei ensprechender Wicklung, für diesen Kopfhörer ausreicht. 

Wie sauber du wickelt, beeinflusst nachher natürlich, wie schick das Ganze aussieht. Am Ende der ersten Wicklung haben wir dann nochmal etwas Pattex aufgetragen, damit hier nichts einfach so verrutscht. Kurz trocknen lassen und dann wickeln wir die zweite Schicht in die entgegengesetzte Richtung. 

Am Ende tragen wir auch hier wieder etwas Pattex auf und kleben das Band fest. Das restliche Ende haben wir dann zugeschnitten und noch einmal gut verklebt. So kann sich später nichts lösen.

Fertige Wicklung
Nahansicht

Ihr solltet mit Pattex sehr vorsichtig sein, denn den kann man später nicht mehr vom Filzstoff abrubbeln. Wenn ihr damit also herumschmiert, versaut ihr euch das Ergebnis. Das fertige Ergebnis, seht ihr hier und ich finde, dass es gut aussieht. Durch die doppelte Wicklung haben wir auch noch eine dickere Polsterung erreicht.

Jetzt kommen wir aber auch direkt zu einer weiteren Idee. Anstatt eines Bands aus Filzstoff könnten wir auch ein Lederband nutzen. Leder ist an sich länger haltbar und lässt sich auch besser reinigen bzw. ist schmutzabweisender. Bei einem Lederband können wir überflüssigen Pattex auch einfach abrubbeln. Mit einem Ledermantel habe ich mich im nächsten Schritt versucht, los gehts.

Möglichkeit 3: Ledermantel mit Einschnitten

Info: Wenn wir Leder verwenden, so muss es weiches Leder sein! Kein hartes Leder!
Lederstück
Leder festkleben

Zuerst einmal habe ich mir ein Stück Leder zurechtgeschnitten, welches ich dann aber auch noch genau auf die Breite des Polsters zugeschnitten habe. Das ist wichtig, damit das Leder später genau auf das bestehende Polster passt. 

Im ersten Schritt wird jetzt Pattex auf das bestehende Polster aufgetragen und dieser muss dann wieder trocknen. Anschließend wird das zugeschnittene Stück Leder mittige auf das Polster geklebt. 

Zu Demonstrationszwecken habe ich nun versucht, das Leder einmal über den Bügel zu ziehen. Das klappt so aber nicht bzw. es bilden sich dann auf der Innenfläche Falten. Das wäre beim Tragen des Kopfhörers nicht bequem und sieht auch nicht gut aus.

Die Lösung hierfür sind Einschnitte im Leder. Ich habe jetzt an beiden Seiten insgesamt vier Einschnitte gemacht. Jetzt ist es möglich das Leder von beiden Seiten über den Bügel zu ziehen, ohne dass sich Spannunsgfalten ergeben.

Einschnitte
Getrockneter Pattexkleber

Da wir das Leder vorsorglich etwas breiter zugeschnitten haben, müssen die Ledereinschnitte noch auf die passende Länge zugeschnitten werden. Das habe ich quasi im Schnellverfahren grob abgeschätzt und dann abgeschnitten. J

e sauberer ihr hier arbeitet je besser sieht nachher alles aus. Am Ende werde ich noch ein Fazit mit Verbesserungsvorschlägen abgeben.

Erste Seite geklebt
Zweiter Schritt beim Kleben

Bereit zum Kleben, los gehts. Es wird nun auf jedes Lederstück Pattex aufgetragen. Auch auf den Bügel und an den Kanten habe ich noch Kleber aufgetragen, damit alles besser hält. 

Anschließend, nach einer kurzen Trockenzeit ziehe ich die Lederstücke straff und klebe sie auf den Kopfbügel. Ich beginne mit den mittleren Stücken. Im Anschluss wird dann alles nochmal festgestrichen. 

Im Anschluss habe ich dann überstehendes Leder noch einmal abgeschnitten. Nun kommen wir zur anderen Seite und auch hier habe ich die Lederstücke zuerst wieder per Augenmaß zurechtgeschnitten.

Fertig geklebt
Unser fertiges DIY-Kopfpolster

Als Nächstes kleben wir die andere Seite bzw. wir tragen auch hier zuerst Pattex auf und lassen ihn trocknen. Wie ihr seht habe ich auf das bereits geklebte Leder und auf die Kanten, Kleber aufgetragen. 

Auch hier ziehen wir die Lederstücke wieder straff und kleben sie auf. Wenn wir ganz sauber arbeiten bzw. einschneiden, dann würden die Lederstücke genau übereinander passen. Da ich aber nicht symmetrisch geschnitten habe, ist das bei mir nicht so. Jetzt noch alles feststreichen und wir sind fertig.

Methode 4: Käufliche Lösungen

Es gibt auch einige käufliche Lösungen für diejenigen, die nicht selber basteln wollen oder es eilig haben. Hier ein paar dieser Lösungen.

Du siehst also, es gibt auch jede Menge käuftliche Lösungen.

Materialliste

Leder, Pattex, Filz oder Lederbänder.

An Werkzeugen benötig ihr:

  1. Teppichmesser/Skalpell/Schere.
  2. Untergrund zum Schneiden.
  3. Eventuell eine gerade Schiene als Führung für Teppichmesser oder Skalpell.
  4. Eventuell scharfe Schere für Leder.

Ideen, Vorbereitungen und Fehlschläge

Ledermantel
Schablone für den Kopfbügel

Meine erste Idee war es, eine Art Ummantlung für den Bügel zu basteln und diese dann drumherum zu kleben. Also habe ich den Bügel vermessen und mir die Daten notiert. Mit diesen Daten habe ich mir dann eine Schablone gezeichnet und ausgeschnitten. Einfach ein Viereck ausschneiden und dieses dann um den Bügel wickeln klappt logischerweise nicht, da der Bügel gebogen und auch unterschiedlich dick ist.

Ich habe auch hier etwas herumgespielt und die Schablone auch einmal auf ein altes T-Shirt übertragen und dann alles ausgeschnitten. Noch machen wir bei Fehlern nichts kaputt und es ist genug Raum zu herumspielen und experimentieren. Das Problem bleibt aber bestehen, denn ich bekomme es manuell nicht hin, ein nicht eingeschnittenes Stück Stoff oder Leder komplett straff um das Polster zu wickeln.

Ich habe mir dann ein Stück rechteckiges Leder zugeschnitten, allerdings noch mit einem falschen Grundgedanken. Ich erwähne das hier alles, damit ihr seht, dass nicht immer alles gleich perfekt nach Plan auf dem Tisch liegt. Im Verlauf des Artikels werde ich noch genau aufzeigen, wie ich alles mit einer Lederummantlung gemacht habe. 

Weitere Ideen und Verbesserungen

Ich habe dies zum ersten Mal durchgeführt und mir auch selbst ausgedacht. D. h. ich habe nicht vorher im Netz recherchiert. Mein erster Versuch ist also nicht perfekt und ich habe noch einige Ideen und Verbesserungsvorschläge.

Verbesserungen

  • Leder symmetrisch einschneiden, damit die Enden genau übereinander geklebt werden können. Sieht sauber und besser aus.
  • Einschnitte waren bei mir zu stark. Das sieht man nun seitlich.
  • Eine Möglichkeit wäre auch, das Leder nicht übereinander zu kleben, sondern so, dass es sich mittig auf dem Bügel trifft. Wir können dann ein breites Lederstück oben als "Deckel" aufkleben.
  • Eine Idee wäre auch, das Leder oben zusammenzunähen, anstatt zu kleben.

Weitere Ideen

  1. Anstatt eines Bandes könnten wir auch eine Lederschnur probieren. Sieht sicher schick aus. Durchgängiges Leder ist aber bequemer.
  2. Wem das Aussehen komplett egal ist, der kann natürlich auch immer Klebeband bzw. Panzertape nehmen :)

Fazit zur eigenen Kopfband-Reparatur

Fertige repariertes Kopfpolster, Lederversion

Ich finde, dass sich meine Bastelei doch gelohnt hat. Die Lösung mit Leder ist robuster und auf die Dauer haltbarer. Wenn ihr sauber arbeitet und einige meiner Hinweise beachtet, dann kann das richtig schick werden. Die Lösung mit dem Stoffband ist leichter umzusetzen und auch preislich günstiger. 

Beide Lösungen funktionieren gut. Wer allerdings keine Lust zu basteln hat, der kann auch mit den käuflichen Lösungen gute Ergebnisse erzielen.

Das war ein weiteres DIY Experiment bzw. Bastelprojekt von mir und ich hoffe mein Artikel hilft dir weiter. Viele Grüße, Marco.

Über den Autor

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Hallo, ich bin Marco

Marco testet seit über 10 Jahren immer die neusten Kopfhörer für euch und schreibt auch aller Hilferartikel auf dieser Seite. Marco ist begeisterter Technikenthusiast, Medieninformatiker und betreibt den Youtube-Kanal Mega-Testberichte.

So wird getestet und hier erfährst du mehr über mich und wie du mein Ein-Mann-Projekt unterstützen kannst.

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Kommentare

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Gespeichert von Thomas (nicht überprüft) am Do., 13.01.2022 - 19:50 Permalink

Ich habe gerade einen Philips Fidelio L1 wieder aufgehübscht. Das Problem der Ohrmuscheln kann man relativ einfach durch Ersatzmuscheln von Amazon lösen, das Ergebnis ist gut. Gleichzeitig löste sich auch die Beschichtung von der Bügelunterseite (die den Kopf berührt). Ich habe einfach mit gut klebenden Tape abgezogen (egal welcher Typ, ich habe Isolierband benutzt, es sollte aber auch Tesa oder Panzertape gehen). Damit zieht man die Beschichtung ab, ähnlich der Funktion einer Fusselrolle. Damit habe ich die sich lösende Beschichtung vollständig und rückstandslos entfernt. Nun besteht die Oberfläche aus dem Trägergewebe des Kunstleders.

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